Notfallseelsorge

„Plötzlich und unerwartet“ ist auf manchen Todesanzeigen zu lesen. Dahinter verbirgt sich immer ein schwerer Schicksalsschlag für die betroffenen Angehörigen und Hinterbliebenen: Jemand ist zu Hause verstorben, ein schwerer Verkehrsunfall hat jemanden zu Tode kommen lassen. In solchen Ausnahmesituationen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notfallseelsorge den Betroffenen zur Seite. Ein System der Notfallseelsorge gibt es in fast allen Kirchenkreisen unserer Hannoverschen Landeskirche, auch bei uns im Kirchenkreis Burgdorf.

Die Notfallseelsorge ist ein ökumenisches Angebot der Kirchen, das Menschen in akuten Krisen beisteht. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Rettungs- und Hilfsdiensten. Notfallseelsorge ist „Hilfe für die Seele“ in einer Situation, in der für die Menschen nichts mehr so ist, wie es vorher war.

Die planvoll organisierte Seelsorge in Notfällen und im Rettungswesen ist ein relativ neues Gebiet kirchlicher Seelsorge.
Neben Pastorinnen und Pastoren engagieren sich viele Ehrenamtliche in diesem Bereich, die speziell für diese Aufgabe geschult werden. Sie sehen diesen Dienst als Ergänzung zur Gemeindeseelsorge.

Bundesweit leisten dabei nach kirchlichen Angaben derzeit rund 7.500 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Jahr etwa 21.000 Einsätze, bei denen sie Opfern und Einsatzkräften zur Seite stehen. Im Kirchenkreis Burgdorf sind 13 Pastorinnen und Pastoren und 4 Ehrenamtliche aktiv beteiligt.

Wenn die Notfallseelsorge alarmiert wird, wird sie daher zunächst versuchen, das zuständige evangelische oder katholische Gemeindepfarramt zu erreichen. Kommen die Notfallseelsorgerinnen und –seelsorger selbst zum Einsatz, so bleibt ihr Auftrag klar definiert: Es geht um die Begleitung in einer akuten „Krisensituation“, um die Stabilisierung und Erstbegleitung von Angehörigen, Zeugen, Unfallopfern etc. Die weitere Betreuung wird dann abgegeben an die Pfarrämter und Lebensberatungsstellen vor Ort, bei Bedarf wird darüber hinaus geholfen, Ansprechpartner für weitere therapeutische Maßnahmen zu finden.

Meistens stehen die Notfallseelsorger bei sogenannten „stillen Katastrophen im dritten Stock“ den Menschen bei. Sie begleiten Angehörige nach einem Suizid oder plötzlichen Kindstod oder überbringen oftmals gemeinsam mit Polizisten die Nachricht, wenn ein nahestehender Mensch verunglückt ist.


Zusammengestellt aus epd-Nachrichten und Informationen
der Hannoverschen Landeskirche von
Dieter Stuckenschmidt