Sing mit!
Moderne Kirchenlieder vorgestellt
"Wie ein Fest nach langer Trauer"
Ist ein Lied, das vor über 30 Jahren geschrieben wurde, noch modern? Nein. Aber wir brauchen auch innerhalb der Pop-Kultur Songs, die uns durch das Leben begleiten. »Wie ein Fest nach langer Trauer« kann so ein Stück sein. Auf jeden Fall vermissen wir beiden es schmerzlich in den freiTönen.
Dies Lied ist Teil des Musicals »Josef - eine Traumkarriere« und es thematisiert Wege zum Überleben. Vom Martin L. King stammt der Satz: „Das Prinzip, Auge um Auge, Zahn um Zahn, hinterlässt auf beiden Seiten nur Blinde und Zahnlose.“
Dem entgegen stehen hier bunte Bilder vom Leben: Von rauschenden Festen, erlösenden Briefen, begrünten Wüsten, Rettung aus Seenot und Freude an Kultur.
Versöhnung ist die Voraussetzung für Frieden. Das gilt zwischen Völkern, Nachbarn und Familienmitgliedern.
Sing mit und bleib behütet!
Anja & Ingfried Schawohl
Wie ein Fest nach langer Trauer
Text: Jürgen Werth
Musik: Johannes NitschWie ein Fest nach langer Trauer,
wie ein Feuer in der Nacht,
ein offnes Tor in einer Mauer,
für die Sonne aufgemacht.
Wie ein Brief nach langem Schweigen,
wie ein unverhoffter Gruß,
wie ein Blatt an toten Zweigen,
ein „Ich-mag-dich-trotzdem-Kuss“.So ist Versöhnung. So muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung. So ist Vergeben und Verzeihn.Wie ein Regen in der Wüste,
frischer Tau auf dürrem Land,
Heimatklänge für Vermisste,
alte Feinde Hand in Hand.
Wie ein Schlüssel im Gefängnis,
wie in Seenot „Land-in-Sicht“,
wie ein Weg aus der Bedrängnis,
wie ein strahlendes Gesicht.Wie ein Wort von toten Lippen,
wie ein Blick der Hoffnung weckt,
wie ein Licht auf steilen Klippen,
wie ein Erdteil neu entdeckt.
Wie der Frühling, wie der Morgen,
wie ein Lied, wie ein Gedicht,
wie das Leben, wie die Liebe,
wie Gott selbst, das wahre Licht.So ist Versöhnung. So wird der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung. So ist Vergeben und Verzeihn.
Jürgen Werth (*1951) ist Journalist, Autor und Liedermacher. Bis 2014 war er Vorstandsvorsitzender von ERF Medien. Drei Jahre war er Sprecher der ARD-Sendung „Das Wort zum Sonntag“.
Johannes Nitsch (*1953, †2002) prägte die christliche Pop-Musik in Deutschland entscheidend mit. Von ihm stammen ca. 200 Melodien.