Eisenheart - ein Stück mit Musik

Wie fühlt es sich an, seit 26 Jahren unschuldig im Knast zu sitzen? Schmerzliche Erinnerungen, Strategien des täglichen Überlebenskampfes im Gefängnis und Visionen von einem zukünftigen Leben in Freiheit - Eisenheart erzählt von den großen Fragen des Lebens. Unterstützt durch eine atmosphärisch dichte Musikkomposition, provoziert der Monolog Reflexionen über die Mechanismen von Überwachen und Strafen, Schuld und Sühne, Wirklichkeit und Transzendenz. Sie münden in die Frage nach der Wahrheit und dem Sinn des Lebens: Wie kann ich meine innere Freiheit in Extremsituationen bewahren? Inwieweit ist es möglich, sich der eigenen Vergangenheit, der eigenen Schuld zu stellen? In seiner Zelle setzt sich J.S. dem langsamen emotionalen Absterben zur Wehr - unter Laborbedingungen und stellvertretend für uns alle, die wir glauben, in äußerer und innerer Freiheit zu leben.

Eisenheart basiert auf dem authentischen Fall des deutschen Diplomatensohns Jens Söring, der seit 26 Jahren in einem US-Gefängnis einsitzt. In einem Aufsehen erregenden Indizienprozess wurde der damals 19jährige wegen Doppelmordes zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt. Bis heute beteuert Söring seine Unschuld. In der Haft wurde er zum Schriftsteller und veröffentlichte neun Bücher.

Mit Erik Fiebiger als J.S.
Komposition und Live-Musik: Damian Marhulets
Inszenierung und Ausstattung: Sabine Göttel

Hier sehen Sie einige Bilder der Aufführung in der Martin-Luther-Kirche am 22.Februar 2013